KONZERT.
Ute Bernstein und Achim Lüdecke begeisterten mit ihrem Auftritt im Eiskeller.
Unter Tränen noch lachen Die beiden verstanden es, das Besondere der jiddischen Melodien zu vermitteln: die wechselnden Stimmungen und eine Lebenskraft, bei der auch unter Tränen noch gelacht werden kann. Das gilt auch für Kalékos Gedichte, die ständig zwischen Fröhlichkeit und Trauer hin und her pendeln. So endet das Gedicht "im Exil" mit den Zeilen: "Ich habe manchmal Heimweh; ich weiß nicht, wonach". Andererseits ist sie dann wieder sozusagen grundlos vergnügt: "Ich freue mich, dass ich mich freu´!"
Die mehr als einhundert Zuhörerinnen und Zuhörer im voll besetzten Eiskeller waren begeistert. Sie fanden es auch gut, dass Ute Bernstein die Texte der jiddischen Lieder jeweils übersetzte beziehungsweise erläuterte. "Nein, das dauert nicht zu lange, das hilft", war die eindeutige Antwort des Publikums auf ihre Nachfrage.
In der Pause gab es jüdische Spezialitäten Die Besucher waren auch wieder angetan vom kulinarischen Beiprogramm. Die Frauen des Heimatvereins hatten - passend zum Veranstaltungsinhalt - für die Pause leckere jüdische Spezialitäten zubereitet: Bagel mit Räucherlachs, Hähnchenleberpastete, verschiedene Salate, Humus ( Kichererbsen-Dip) und vieles andere. Wer das zu Hause selbst nachbereiten wollte, für den lagen kleine Rezepthefte bereit.
Ein harmonischer Abend, der allerdings bei der Zugabe mit der kurzfristigen Trennung der im "wahren Leben" verheirateten Künstler führte. Das gehörte aber, wie sich schnell herausstellte, zum Lied und wurde dann unverzüglich wieder rückgängig gemacht. (fb)